Von Halifax entlang der Küste des South Shore. Unsere ersten Eindrücke von Kanadas Osten!

Küste der Peggy`s Cove, Nova Scotia
Wir sind den ersten Tag auf der Straße und fahren von Halifax nach Peggy`s Cove, eine kleine Ortschaft an der Ostküste der St. Margarets Bay in Nova Scotia. Es ist extrem windig als wir zum Leuchtturm, der Attraktion von Peggy`s Cove, laufen. Umso weiter wir Richtung Küste gehen, desto mehr bläst der Wind. Aber es lohnt sich! Die Aussicht ist wunderschön. Vom Atlantik rund gespülte Felsen, an deren Spitze der weiße Leuchtturm steht. Wir spazieren einige Zeit über die Felsen, als uns der kalte Wind dann doch wieder ins Bockerl treibt.
Leuchtturm bei Peggy`s Cove, Nova Scotia
Leuchtturm bei Peggy`s Cove

Begegnungen der besonderen Art

Unsere ersten Tage sind eher davon geprägt uns in das Busleben einzugrooven und somit steuern wir erst einmal einen Campingplatz an, um uns zu sortierern und die ersten Routen grob zu planen. Wir gehen einkaufen, da in unserer Kühlbox noch gähnende Leere herrscht und werden am Parkplatz des Supermarktes direkt auf unser Bockerl angesprochen: „This is the coolest little van, I`ve ever seen in my life!“. Ja, das Bockerl erregt hier Aufmerksamkeit, was unter anderem auch daran liegt, dass unser Bus winzig im Vergleich zu den Kanadischen Monster-Wohnmobilen ist! Wir fahren also unseren ersten Campingplatz in Hubbards Beach an, füllen unseren Wassertank mit Frischwasser auf und machen es uns in unseren Campingstühlen, unseren dicken Jacken und einem Bierchen draußen gemütlich. Es dauert nicht lange und wir lernen Rob 1 kennen. Rob 1 packt seine Gitarre aus und spielt für uns ein kleines Gitarren-Akustik-Konzert unter den Sternenhimmel von Hubbards Beach. Das Leben ist schön! Leider ist es sau kalt draußen und so lädt uns Rob 2, der ebenfalls zu uns gestoßen ist, in seinen warmen Trailer ein. Wir trinken, quatschen und hören den beiden beim Jammen mit ihren Gitarren zu. Wir sind heute gerade mal 4 Tage in Kanada und haben bereits so viele großartige Menschen getroffen. So kann es bleiben!
Party mit Rob & Rob in Hubbards Beach, Nova Scotia
Party mit Rob & Rob in Hubbards Beach
Die nächste Station ist Lunenburg, eine kleiner Ort direkt am Meer und Kanadas älteste deutsche Siedlung. Die Altstadt gehört zum Unesco Weltkulturerbe und ist geprägt von historischen Holzbauten, die zum großen Teil in bunten und kräftigen Farben gestrichen sind. Zu allererst treibt uns jedoch der Hunger ins Pub „The Knot“. Eine Empfehlung von Rob 1. Schon allein die äußere Gestaltung des Pubs überzeugt uns hinein zu gehen. Es erinnert an altes Hexenhaus aus Hänsel & Gretel. Wir sind begeistert vom typischen Pubessen, welches im Vergleich zu anderen Restaurants bisher recht günstig und sau lecker ist! Vollgegessen machen wir uns zu einem Spaziergang durch Lunenburg auf. Bunte Häuser, nette kleine Läden und eine kurze Waterfront später, sehnen wir uns dann langsam doch mal nach Natur und Abgeschiedenheit und wollen das Bockerl natürlich auch mal auf seine Wildcamping-Qualitäten testen.

Tote Bäume und blutsaugende Mückenschwärme

Wir steuern den Kejimkujik-Nationalpark an, als uns der Verschluss des Klappdaches UND die Verriegelung des Heckgestänges abreißen. Läuft bei uns! Die Besitzer des Campingplatzes, an dem wir dann doch eine Nacht verbracht haben, haben zwar ein Schweißgerät, können aber nicht Schweißen! Leider könnte auch ein Freund erst in 4-5 Stunden da sein, um uns zu helfen. Wir wollen aber nicht den ganzen Tag verplempern und fahren einfach los, mit der Hoffnung unterwegs jemanden zu finden. Wir finden tatsächlich jemanden! Eine uralte Autowerkstatt, mit einem noch älteren Inhaber. Er schaut uns nur verdutzt an, schweißt uns die Heckgestängeverriegelung zusammen und widmet sich dann wieder seinem anderen Kunden. Geld will er keines und Lust auf ein Schwätzchen hat er auch nicht, also fahren wir weiter. Wir tuckern durch die Kanadischen Wälder. Bäume und Bäume über Kilometer und Kilometer. Dazwischen einige Seen. Und Bäume. Viele tote Bäume. Herrscht hier Waldsterben oder was?! Um ehrlich zu sein, haut uns der Süden Nova Scotias nicht wirklich aus den Socken. Wir hoffen also auf den Kejimkujik. Da wir jedoch noch außerhalb der Saison reisen, die erst circa Mitte/ Ende Mai beginnt, hat der Park noch geschlossen. Geschlossen heißt hier jedoch nicht, man darf ihn nicht betreten! Es kostet uns nur nichts und nur die Infocenter und Campingplätze haben noch nicht offen. Da es jedoch bei unsere Ankunft schon recht spät ist, machen wir nur eine kleine Wanderung und fahren dann die Straßen des Parks ab, um uns einen Überblick zu verschaffen. Wir finden einen schönen See, dessen Restaurant zwar noch zu hat, aber trotzdem freies Wlan hat! Der Plan für den nächsten Tag steht! Wir kommen wieder hier her, setzen uns in die Sonne und arbeiten am Blog, so dass er auch endlich mal fertig wird! Heute wird aber der Dachverschluss noch repariert.

Wir machen uns auf zu unserem ersten freien Stehplatz seit wir in Kanada sind. Fünf Minuten vom Keji entfernt. Der Platz ist so lala. Direkt an der Straße, aber abgeschirmt durch Bäume. Tut es auch. Die erste Nacht in der „Wildnis“, die eigentlich keine ist, war gar nicht so übel! Es geht für uns zurück in den Park an den See, um den gestrigen Plan umzusetzen. Sonne, Internet. Bürotag deluxe sozusagen. Als wir aussteigen, sehen wir jedoch vor lauter Black Flies (Kriebelmücken) die Sonne nicht mehr. Die Biester verfolgen uns in Schwärmen und machen jeglichen Plan, entspannt in der Sonne zu sitzen, zunichte! Fünf Minuten sitzen und von uns würden nur noch ausgezuzelte, blutleere Rosinen übrig bleiben! Wir ändern den Plan und machen eine Wanderung. Wir laufen durch Wälder, vorbei an Seen. Die Natur ist schön, fast wie in Bayern, nur mit mehr totem Holz und Zecken. Thomas muss sich erst mal vom „Gemeinen Holzbock“ befreien und wir flüchten uns vor einem weiteren Schwadron Black Flies (stehen bleiben und eine kleine Pause machen, ist hier nicht empfehlenswert!) in eine kleine Hütte. Reinkommen war kein Problem. Das Rauskommen schon! Wir sind eingesperrt! Wir überlegen schon, dass Fliegengitter auszureißen und durch das Fenster zu steigen, als Thomas dann doch heraus findet wie der Türmechanismus funktioniert. Wir haben keine Lust mehr auf Zecken und Mücken und wandern wieder zurück. Das Black Fly Höllenportal hat sich immer noch nicht geschlossen und wir haben langsam die Schnauze voll und beschließen uns in Richtung Norden an die Bay of Fundy zu bewegen.

Highlights

  • Peggy`s Cove
  • Lunenburg – Essen im „The Knot“

6 Kommentare

  1. Schygulla Eva
    24. Juni 2018

    Hallo ihr lieben, hey ich bin sooooo glücklich, dass ich hier meine 5Groschen dazu schreiben darf👍. Freut mich für euch, dass ihr das hier macht. Wünsche das Beste auf eurer Reise. Yvonne du schreibst toll .“Mamschygu

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  2. Eva Schygulla
    12. Juli 2018

    Hallo, ihr Zwei
    jetzt sind die Temperaturen schon angenehmer…. und so wird auch der Rest lebenswerter 🙂
    Genießt und lasst die Zeit LANGSAM vergehen…es wird noch schöner.
    Liebe Grüße
    Mamschygu

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  3. Burkhard Tauschl
    30. Juli 2018

    Hallo Ihr beiden! Ich freue mich, dass ihr auf dem Weg seid. Ihr habt den Blog ausgezeichnet aufgebaut und es ist total interessant, alles zu lesen – ich bin gespannt auf eure weitere Einträge!
    Liebe Grüße
    Burkhard Tauschl

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    1. Thomas
      14. August 2018

      Hi Burkhard!

      Das freut uns zu hören. Leider sind wir mittlerweile ziemlich hinterher mit dem Blog. Internet ist ziemlich teuer in Kanada und wir haben keine Lust stundenlang im McDonalds zu sitzen um FreeWIFI zu bekommen. Aber wir holen langsam auf. Bald kommt ein neuer Schwung Beiträge! Viele Grüße aus dem Yukon!

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  4. […] und Wanderwege. Ein bisschen Inspiration über die Gegend könnt Ihr aus unserem Reisebericht Von Halifax entlang der Küste des South Shore […]

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  5. […] Kejimkujik-Nationalpark fahren wir nordwärts Richtung Bay of Fundy und freuen uns schon darauf wieder an der Küste zu […]

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