Heute ist der 08.05.2018 und um 22:00 Uhr geht ENDLICH unser Flug nach Halifax, Kanada. Wir verbringen den ganzen Tag bis zum Abflug mit unseren Eltern. Dann ist es soweit. Zeit in den Flieger zu steigen, um für ca. zwei Jahre den amerikanischen Kontinent zu bereisen. Ich hätte nie gedacht, dass der Abschied so schwer wird und es fließen natürlich ein paar Tränchen...auch wenn wir nicht aus der Welt sind.
Um 22:00 Uhr sitzen wir dann endlich im Flieger nach London. Erster Stop: Flughafen Gatwick mit zehn Stunden Aufenthalt. Hundemüde schleppen wir uns von einer Ecke des Flughafens zur nächsten, um irgendwo ein halbwegs ruhiges Plätzchen zum Schlafen zu finden. Im Großen und Ganzen haben wir vielleicht 3 Stunden Schlaf gefunden. Übernachten am Airport auf dem Boden ist defintiv NICHT empfehlenswert!
Am nächsten Morgen geht es für uns weiter nach Halifax. Auf dem Sieben-Stunden-Flug finden wir nun wenigstens ein bisschen Schlaf. Ziemlich gerädert kommen wir nach insgesamt 19 Stunden in Halifax an. Das Glück ist mit den Reisenden und die Beamtin des Immigration Offices bietet auch Thomas eine 12 monatige Aufenthaltsgenehmigung an. Regulär ist es deutschen Staatsbürgern erlaubt nur sechs Monate ohne Visum im Land zu bleiben. Ich kann jedoch durch mein Work&Travel Visum insgesamt ein Jahr bleiben und da dachte sich wohl die nette Beamtin, dass es doch scheiße wäre, wenn Thomas alleine ausreisen muss!
Durch eine glückliche und zufällige Fügung haben wir durch einen Kumpel Kontakt zu Karlheinz bekommen, der in der Nähe von Halifax wohnt und uns vom Flughafen abholt. Normalerweise sind wir beide erstmal total verwirrt und durch den Wind, wenn wir auf Reisen gehen. Aber diese bescheuerte Verwirrung nimmt uns Karlheinz schnell und wir haben gleich das Gefühl ein Stück zu Hause zu sein. Wir fahren bei Sonnenschein mit Karlheinz in seinem dicken Pickup nach Musquodoboit Harbour zu seiner Nachbarin Anna, bei der wir übernachten dürfen, bis wir das Bockerl aus dem Hafen holen können. Anna ist eine Kanadische Künstlerin, Kunstprofessorin an der Uni und eine tolle Frau. Einen besseren Start als diesen hätte es für uns nicht geben können! Die beiden sind der absolute Hammer! Wir verbringen einen super geilen Abend bei ein paar Bierchen und Pasta mit Jakobsmuscheln und Lachs, bis uns dann doch der Jetlag erschlägt.
Die erste Nacht haben wir ganz kuschelig im Bett verbracht und trinken am Morgen ganz gemütlich Kaffee mit Anna, bis uns Karlheinz abholt, um unser Bockerl aus dem Hafen zu holen. Leicht nervös sind wir ja schon, freuen uns aber auch tierisch endlich unser Zuhause abzuholen. Wir fahren nach Halifax und hoffen, dass der kanadische Zoll das Bockerl ohne Beanstandung aus dem Hafen lässt. Voraussetzung für die Einfuhr eines Fahrzeuges nach Kanada ist u.a., dass an diesem keinerlei Erd-/Sandklumpen haften, um z.B. keine fremden Pflanzensamen einzuschleppen. Nur gut, dass das Bockerl mit den Vorbesitzern schon durch die Afrikanische Wüste gebrettert ist! Das Bockerl wird sozusagen hauptsächlich von Sand zusammen gehalten. Auch unsere vier Unterbodenwäschen haben nicht den ganzen Sand wegbekommen! Hift ja nun auch nichts mehr und wir fahren erstmal zum Agenten, um unsere Papiere abzuholen. Vom Agenten zum Zoll, vom Zoll zum Hafen. Hauptsache wir haben uns vorher wegen dem ganzen Sand in die Hosen gemacht! Tja, alles in allem waren wir an jeder Station in max. 30 min durch! Bäm! Bockerl aus dem Hafen und ab nach Halifax.
Die Zeit der Abfahrt und der Beginn unserer Weltreise ist gekommen. Wir können gar nicht beschreiben, wie super die Zeit mit den beiden war. Alle beide sind einfach der Hammer: liebenswürdig, gastfreundlich, lustig, offen, warmherzig! Wir danken euch von ganzem Herzen für diese wunderbaren drei Tage! Ihr habt unsere Ankunft zu einem Erlebnis gemacht und es hätte keinesfalls besser sein können, als unsere Reise mit solch tollen Menschen zu verbringen. Oder um es mit Annas Worten zu sagen:
„Auf neue Freunde und alte Wichser!“