Die Tretmühle “Alltag” – Einmal “Freiweh” bitte
Ich habe mich im Alltag oft gefragt, was für mich eigentlich Freiheit bedeutet. Ich hatte schon immer einen großen Freiheitsdrang. Was das für mich bedeutet hat? Hmm, ich mochte es noch nie wenn mir jemand “Vorschriften” gemacht hat: “Du MUSST dies und das”. Muss ich wirklich? Ich will nicht “müssen” ich will “können”. Natürlich muss ich auch ein paar Dinge “müssen.” Ich muss in die Arbeit gehen, um Geld zu verdienen. Ohne Geld kann ich nicht reisen, essen gehen und mir Freizeitaktivitäten gönnen. Ohne Geld kann ich mir auch kein Dach über dem Kopf leisten oder meinen Kühlschrank füllen. Wir sind in Deutschland frei. Wir können unsere Meinung frei äußern, sind frei in der Wahl wen wir lieben und wie wir leben, um hier nur einige wenige Dinge zu nennen.
Ist Sicherheit das Gegenteil von Freiheit?
Hab ich mich trotzdem immer frei gefühlt? Das Ding mit der Freiheit hat sich immer mehr in meine Gedanken geschlichen, als ich in das Berufsleben eingestiegen bin. Von Montag bis Freitag, von morgens bis spät nachmittags. Woche für Woche und Jahr für Jahr. Oft kam ich so genervt nach Hause, dass ich keine Energie oder Lust mehr hatte, mich Sachen zu widmen die mir Spaß machen. Gehört das zum erwachsen werden dazu? Dass man quasi Freiheiten aufgibt, um einen sicheren Job zu haben? Dass man sich sicher in den alltäglichen Strukturen bewegt? Ist Sicherheit das Gegenteil von Freiheit?
Laut Wikipedia ist Freiheit folgend definiert: “(Lateinisch libertas) wird in der Regel als die Möglichkeit verstanden, ohne Zwang zwischen unterschiedlichen Möglichkeiten auswählen und entscheiden zu können”.
Die Definition der Lexika ist folgende: “Freiheit bezeichnet die Fähigkeit des Menschen, aus eigenem Willen Entscheidungen zu treffen.”
Freiheit am Meer
Wann habe ich mich das erste Mal (bewusst) richtig frei gefühlt? Das war in Neuseeland. Thomas & ich haben irgendwo im nirgendwo, direkt am Strand, gecampt. Nach dem Aufstehen haben wir Kaffee gekocht, uns ein paar Semmeln geschmiert, haben alles an den Strand geschleppt und in den Dünen gefrühstückt – mit Blick auf das Meer. Solche Erlebnisse hatten wir innerhalb unserer 4-wöchigen Reise ständig! Wir waren frei hin zu fahren wo wir wollten, haben eine andere Lebensweise kennen gelernt. Allerdings war die Freiheit durch Zeit beschränkt! Wir hatten ja nur 4 Wochen Urlaub.
Wie wird sich nun die Freiheit anfühlen, wenn wir auf Weltreise gehen? Wir haben quasi keine zeitlich Einschränkung. Das einzige was uns begrenzt ist das Geld. Scheinbar gibt es keine uneingeschränkte Freiheit.
Ein langer Zeitraum voller “können”
Für mich allerdings bedeutet Freiheit im weitesten Sinne, so leben zu können wie es mich glücklich macht. Ganz frei von “müssen”, wird man jedoch kaum sein. Immerhin haben wir uns mit unserer Weltreise einen langen Zeitraum voller “können” geschaffen. Ich bin gespannt, wie sich das anfühlen wird!
“Die Welt hat nie eine gute Definition für das Wort Freiheit gefunden” – Abraham Lincoln